============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 04/2006 Knauserer-Homepage: www.derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Psychologie für Knauserer - Spontankäufe vermeiden * Convenience food für Knauserer: Fertigsuppen selbstgemacht * Bookcrossing * Augen auf beim Druckerkauf! * Milchsauer einlegen - es muss nicht immer Sauerkraut sein * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- Hallo! Jemand von euch hat mir einen ganz lieben Artikel zum Thema sparen mit Kindern geschickt, den ich sofort in den Knauserer 04/2006 einbauen wollte. Leider habe ich den Artikel ins Datennirwana geschickt und finde ihn nicht mehr! Kannst du ihn mir nochmals schicken?? Danke!!! Alle jene Knausererleser, die als Firma ein Produkt vertreiben, das man als knausrig betiteln kann, meldet euch, ich würde es gerne in meine Produktliste aufnehmen. ----------------------------------------------------------------------- * Psychologie für Knauserer - Spontankäufe vermeiden Keiner ist davor gefeit, dass durch geschickte Werbung, durch das Dauerfeuer der Werbepsychologien, durch die eigene schlechte oder gute Stimmung oder auch nur durch Gedankenlosigkeit Dinge gekauft werden, die man eigentlich nicht braucht, sondern zum Objekt der Begierde wurden just in dem Moment, als man sie sah. Ein Spontankauf eben, oder wie die Verkaufspsychologie auch sagt: ein Impulskauf. Ein gelegentliches Impulskäufchen kann durchaus seine schönen Seiten haben aber Marktforschungsinstitute sprechen davon, dass ca. 40 % der Kaufentscheidungen aus einem solchen Impuls heraus entstehen. Eine gar stolze Zahl! Wie kann man sich nun vor solchen zumeist unvernünftigen Kauf- entscheidungen am besten schützen? Einkaufszettel schreiben =================== Wer glaubt Werbestrategen würden wegen Einkaufszetteln graue Haare bekommen, der irrt gewaltig. Einkaufszettel werden zumeist nur als Merkzettel dafür verwendet, was man unbedingt kaufen muss. Eine solche Einstellung zum Einkaufszettel läßt natürlich die Einkaufswägen sperrangelweit für Sonderangebote, Lock- produkte und Quengelware offen. Tipp 1: Einstellung zum Einkaufszettel ändern -------------------------------------------------------------- Einen Einkaufszettel zu schreiben alleine reicht also nicht aus. Er muss als vollständige Liste dessen gesehen werden, was man einkaufen muss. - Oft hilft, wenn man den Einkaufszettel gemeinsam erstellt. Dem Partner wird es dann auffallen, wenn man zuviel gekauft hat und vielleicht unbequeme Fragen stellen. Das klingt nach Gängelei, aber "gemeinsam" sparen ist, wenn man es richtig macht, sehr effektiv. - Einen ähnlichen Effekt erzielt man, wenn man nach dem Einkauf den Einkaufszettel mit dem Kassabon abgleicht und all jene Pro- dukte unterstreicht, die man zuviel gekauft hat. Schön aufsummieren und sich vorstellen, wie man diesen Betrag sinnvoller hätte einsetzen können. Tipp 2: Sonderangebote zu Hause studieren ------------------------------------------------------------- Laßt im Supermarkt die Hände von den omnipräsenten Sonder- angebotsfoldern. Alle Folder werden ohnehin mit der Post nach Hause geschickt (wenn man sie nicht gerade abbestellt hat). Wer eine Schwäche für Sonderangebote hat, bitte die Folder zu Hause studieren und sie dort mit dem Einkaufszettel abgleichen. Es könnte ja sein, dass man das Kaffeeschnäpp- chen nützen kann oder dass eine zusätzliche Packung des billigen Klopapiers die heimischen Lagerkapazitäten nicht sprengt. Achja und macht bei dieser Gelegenheit einen großen Bogen um die Werbedamen. Tipp 3: Einkaufszettel für ALLE Einkäufe schreiben ---------------------------------------------------------------------- Egal ob MANN durch den Baumarkt schlendert oder FRAU ein Schuhgeschäft betritt (oder umgekehrt), es sollte auch bei solchen Einkäufen der Einkaufszettel nicht fehlen. Bei Kleidungseinkäufen zB kann man wunderbar vorher festlegen, was man braucht und kann die für Kombinationen in Frage kommenden Kleidungsstücke auch gleich mitnehmen. Man vermeidet so einfach spontane Fehlkäufe (falsche Farbe ...) Auch bei Baumarkteinkäufen zB die alten Glühbirnen mit- nehmen. Und vor jedem Kauf sich einmal sagen: WAS NICHT AUF DER LISTE STEHT, WIRD NICHT GE- KAUFT. Mit der Zeit verinnerlicht sich diese Einstellung und das schlechte Gewissen regt sich rechtzeitig vor dem Kauf- abschluss. Die Wunschzettelmethode ==================== Wir werden täglich Opfer unserer Begehrlichkeiten. Schon flimmert wieder diese schöne Brosche über den Home- Shopping-Kanal, über Ebay bietet sich ein unverschämtes Motorradschnäppchen an, aus dem Schaufenster lacht uns ein tolles Kostüm an, mit der Post flattert ein Buchprospekt für Ostern ins Haus etc.etc. Und immer flüstert uns der innere Schweinehund ins Ohr: "HABEN WILL!!!!" Eine sehr effektive Methode seine spontanten Wünsche zu minimieren ist, die Wünsche in einem Heft oder auf einem geeigneten Zettel oder in einer Computerdatei zu notieren. Man blättert zB einen Katalog durch und schreibt sich einen Wunschzettel. Nicht vergessen den Preis der Ware aufzu- schreiben. Katalog und Zettel weglegen und nach einer Woche den Wunschzettel wieder zur Hand nehmen und all das Streichen (nicht löschen!), was einem jetzt nicht mehr so gut gefällt. Die gestrichenen Produkte summieren. Man kann so sein Wunschverhalten sehr gut kontrollieren. Vergeßt euren Wunschzettel auch nicht, wenn ihr in der Stadt bummeln geht und notiert euch jene Produkte, die ihr euch gerne kaufen würdet. Ihr könnt euch dann zuhause freuen, wie sehr ihr gespart habt. Die Trostbox ========== (eine schöne Idee, die ins Knausererlexikon eingegeben wurde, dort aber kaum zur Geltung kommen konnte) Viele gehen shoppen, um ihren Frust loszuwerden und nomadisieren durch Shoppingcenter und geben sich einem Spontankauf nach dem anderen hin. Das ist natürlich eine ganz schlechte Methode, weil der Frust nach den vielen Spontankäufen dann noch um schlechtes Ge- wissen und Ebbe in der Geldtasche erweitert wird. Seid euch hier ehrlich, dass diese Spontankäufe eigentlich den Wunsch widerspiegeln, sich etwas Gutes tun zu wollen. Und das geht billiger. Eine schöne Idee sich etwas Gutes zu tun, ist das Erstellen einer Trostbox. Da kann alles drinnen sein, je nach Lust und persönlichen Neigungen: - eine CD mit schöner Musik - ein gutes Buch oder eine interessante Zeitschrift - ein erfrischendes Bad - Duftöl - Schokolade - Bastelbedarf für die Lieblingsbastelei - ein Puzzle Es sollte also eine ganz persönliche Schatztruhe sein, die bei Frustsituationen zur Verfügung steht. Ein paar kleine Tipps gegen Impulskäufe =============================== - bevor man ein Geschäft betritt, nicht vor dem Schaufenster stehen bleiben - wenn man vor der Kassa warten muss, sich ablenken (etwas lesen oder ein Gespräch beginnen) und nicht die Blicke durchs Geschäft schweifen lassen - wenig Geld einstecken (gibt einem das Gefühl eventuell zu wenig eingesteckt zu haben) - Die größten Verführer zu Spontankäufen sind zwischen 1,5 und 9 EUR teuer. - Nein sagen lernen!!! Verkäufer und Werbedamen sind ge- schult, Produkte gekonnt anzubieten. Besonders Frauen haben oft Probleme, bei direkten Angeboten NEIN zu sagen. - Nehmen sie ein unsichtbares Kind mit auf ihren Einkauf und erklären sie ihm, warum sie dieses und jenes kaufen. Das klingt nicht nur lustig, sondern bringt einem vor sich selber auch manch- mal in Erklärungsnotstand. - Am meisten spontan gekauft wird auf Tankstellen, bei Kiosken, in Bäckereien und Bahnhofs- und Flughafengeschäften. ----------------------------------------------------------------------- * Convenience food für Knauserer: Fertigsuppen selbstgemacht Ehrlich gesagt, ich koche nie Tütensuppen. Erstens haben sie einen unverschämt stolzen Preis (für das bißchen Inhalt), zwei- tens ist eine gehaltvolle Brennsuppe (Rezept siehe unten) mindestens gleich schnell fertig und drittens sind sie für meinen Geschmack sehr stark gewürzt. Wer eine wirklich gute Suppe kochen will, der muß schon mal mit einem Zeitaufwand von bis zu 2 h für eine gute Fleischsuppe samt Suppeneinlage rechnen. Schneller gehen Gemüsesuppen (Gemüsereste klein schneiden, alles in einen Topf, Suppenwürfel rein - 45 Minuten kochen, pürieren fertig), aber auch diese 45 Minuten sind, wenn es schnell gehen muss einfach zu viel Zeit. Es gibt aber auch schnell zubereitete Suppen wie zB die Tiroler Brennsuppe, die in ca. 15 MInuten fertig ist. Brennsuppe ========= Einen Batzen Butter (es handelt sich also um ein klassiches Tiroler Rezepte) in einem Topf zergehen lassen und so viel Mehl dem Butter beifügen, dass es eine breiartige Masse wird. Diese Einbrennmasse braun werden lassen und dann langsam mit Wasser aufgießen. Ganz fein geschnittene Karotten und Erdäpfelstücke dazugeben und diese in der Suppe garkochen lassen. Die Suppe sollte schlußendlich eine sämige Konsistenz haben. Mit Salz, Pfeffer und Küchengewürzen würzen. Die Suppe ist mit den Erdäpfeln so gehaltvoll, dass sie als Abendessen durchgeht. Besonders bei Erbrechen und Durch- fallerkrankungen gilt sie in unseren Breiten als das Aufpappel- essen. Was ist jetzt aber, wenn andere Familienmitglieder wenig bewandert sind im Kochen, und das äußerste an Kochkunst das Verrühren einer Tütensuppe mit Wasser ist? Oder gar das Öffnen einer Konserve schon die ganze Geschicklich- keit fordert. Ich biete für solch gebeutelte Hausfrauen und Hausmänner zwei Lösungen an, die ich auch selbst versucht habe. Lösung 1: Die Suppe im Weckglas =========================== Eine ganz simple Methode um Suppen (und auch andere Gerichte) haltbar zu machen, ist das Sterilisieren. Ihr kocht eine Suppe und macht einfach die doppelte Menge. Egal ob es sich um eine Gulaschsuppe, eine Minestrone, eine Knödelsuppe, eine Spargelcremesuppe oder eine Bouillon handelt, die Suppe ohne Suppeneinlagen wie Backerbsen (alles was quillt und zerfällt) oder Parmasan in ein Weckglas füllen. Das Glas gut verschließen und anschließend in ein Sterilisierbad stellen. Dort ca. 30 - 45 Minuten sterilisieren, das Glas verschließt dann luftdicht. Diese Suppen sind bis zu 2 Monate ungekühlt haltbar. Zur Zubereitung einfach aufreißen, kurz erwärmen und loslöffeln. Suppen, die so haltbar gemacht wurden, stellen jede Konservensuppe geschmacklich in den Schatten. Lösung 2: Die Packerl- oder Tütensuppe =============================== Was enthalten Tütensuppen? Meistens Glutamat, eine Suppeneinlage und ein paar Gewürze. Die Gewürze habe ich getrocknet. Schnittlauch, Petersilie, Majoran oder Oregano lassen sich leicht auf der Fenster- bank ohne großen Schnick-Schnack trocknen und wandern dann in ein Glas. Von diesen Gewürzen nehme ich je nach Geschmack eine gute Handvoll und gebe sie in ein Sackerl. Wer übers Jahr Gemüse getrocknet hat, kann seiner Tüten- suppe auch damit aufpeppen. zB mit getrockneten Pilzen, Tomaten, Zucchinistiften, Karottenscheibchen etc. Als Suppeneinlage empfehle ich Sternderl-Nudeln oder Buch- staben, die sehr schnell gar sind. Backerbsen funktionieren auch, aber sie zerbröseln halt auch leicht. Fehlt nur noch die Suppe selber. Mir ist hier als Lösung nur eingefallen, aus einer Suppenmischung (es gibt sie in Dosen im Supermarkt als Gemüsesuppenbasis oder Fleischsuppen- basis und haben einen annehmbaren Preis auf einen Teller Suppe runtergerechnet) einen gehäuften Löffel Suppenpulver beizumengen. Eine andere Lösung habe ich hier noch nicht gefunden. Alles fest schütteln und gut verschließen. Bei Bedarf dann diese Mischung wie eine gekaufte Tütensuppe aufbrühen. Alles in allem kostet diese Tütensuppe maximal die Hälfte einer Knorrsuppe, oder wie sie auch alle heißen mögen. Durch die eigene Zusammensetzung kann man auch den Salzgehalt zugunsten des Küchenkräutergehaltes zurück- fahren. ---------------- Ich hoffe, dass etwas für euch dabei war und ihr auch mal Fertigsuppen zu euer eigenen Entlastung zaubert. Besonders die Suppen im Weckglas sind herrlich. ----------------------------------------------------------------------- * Bookcrossing (getestet und vorgestellt von Yvonne) Schon mal von bookcrossing gehört - nein? Das Internet versucht eine neue Form an (quasi) gratis Bücher zu kommen. Mehr dazu von Yvonne, die bereits seit einiger Zeit ihre Bücher unter anderem auch "crosst". Bookcrossing (deutsche Homepage unter www.bookcrossers.de) wurde vor 5 Jahren vom Amerikaner Ron Hornbaker gegründet ist aus dem Gedanken "Verwandle die Welt in eine Bibliothek" entstan- den. Jeder kann sich kostenlos anmelden. Die deutsche Community ist schon sehr groß, des Englischen sollte man aber auf jedenfall mächtig sein. Man registriert Teile oder alle seine Bücher (natürlich nur eigene, keine aus der Bücherei o.ä.), die dann mit einer sog. BCID erfasst sind. Man schreibt Kommentare über das jeweilige Buch und gibt ihm einen "Status" (reserved, permanent collection, traveling). Viele Bookcrosser tauschen sich im Forum aus, verleihen untereinander Bücher (hängt davon ab, ob der jeweilige Bookcrosser das Buch entbehren kann und das Porto übernehmen will) oder verschenken sie (sogenanntes RABCK (random act of bookcrossing kindness, also in etwa eine gute Tat im Bookcrossing-Sinne). Berühmt-berüchtigt wurden die Bookcrosser dafür, dass sie Bücher "freilassen" (sog. "wild release"). Wenn Du also in der S-Bahn ein Buch findest mit einem Aufkleber "Wild book - take me home, read me, release me again" oder "Achtung! Buch auf Wanderschaft - Ich bin ein ganz besonders Buch! Ich wurde weder vergessen noch verloren, sondern wurde absichtlich "freigelassen", damit ich neue Leser finde", hast Du ein freigelassenes Buch gefunden, für das Du einen Eintrag machen kannst (inzwischen ist das, glaube ich, sogar anonym ohne Anmeldung möglich). Sinn der Sache ist es, seine Bücher nicht daheim zu horten, sondern möglichst viele weitere Leser zu erreichen und die "Reise" seines Buches um die Welt zu beobachten (jeder der es gelesen hat, soll - natürlich verschwinden einige Bücher auch einfach - einen kurzen Eintrag machen). Daneben gibt es zusätzliche Aktionen: Bookboxes (thematisch sortierte Kisten für die man sich vom Organisator auf die Liste setzen läßt; man nimmt sich Bücher raus und gibt passende, eigene hinein und verschickt sie zum nächsten), Themen- Release (z.B.: an Mozarts Todestag Mozart-Bücher freilassen), zzt. einen Registrierungs-Marathon (bis zum 17.04 (5 Jahrestag von Bookcrossing) sollen 3 Mio. Bücher registriert sein) und natürlich geht man "jagen" ("go hunting", d.h. man schaut, wo wurde in meiner Stadt ein Buch freigelassen und begibt sich dahin um es zu finden). Je nach Stadt gibt es auch auch Mitgliedertreffen. Und bestimmt gibt es noch viel mehr, von dem ich nichts weiß. Soviel in aller Kürze, das ganze ist sehr idealistisch und man kann sich bestimmt weitaus mehr engagieren als ich es tue (bei mir ist es halt registrieren, freilassen, hin und wieder mal ein Verleih). Wie es auf der Hilfeseite so schön steht: " Warum tut man das eigentlich? BookCrossing kombiniert Abenteuer, Uneigennützig- keit und Literatur in einer einmaligen Mischung. Die ist für Leseratten einfach unwiderstehlich. Die Ähnlichkeit zur Flaschen- post oder zu den Zettelchen an Luftballons erinnert BookCrosser an alte Zeiten. Und: BookCrossing ist eine Art weltweite, große, offene Bibliothek." ----------------------------------------------------------------------- * Augen auf beim Druckerkauf! (von Orinoco aus Fischbach) Als Knauserer ist man ja auch bei der Verwendung von Druckern um Sparsamkeit bemüht. Vorhandene Geräte werden bis zum Geht-nicht-mehr benutzt, Tinte wird nachgefüllt bis der Arzt kommt und natürlich nur das ausgedruckt was man auch wirklich auf Papier braucht. Aber irgendwann steht man dann vor der Frage: welchen neuen Drucker kaufen? Neben der Frage ob Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker, stellen sich dem Knauserer aber noch ganz andere Probleme: Inzwischen wechseln die Druckergenerationen schneller als die Mode. Innerhalb weniger Monate ist ein vormals neues Gerät schon veraltet. Tintenstrahldrucker? 1. Im Gegensatz zu früher sind Tintenpatronen hauptsächlich mit einem Schwamm der die Tinte hält und nur wenigen ml Tinte gefüllt, die auch nur zu einem Teil aus dem Schwamm heraus- kommt. Das Nachfüllen dieses Schwamm mit wenigen ml kann zu einer Fummelei ausarten, neben dem Problem von einge- schlossenen Luftblasen. 2. Inzwischen haben fast alle Geräte verdongelte Patronen, die sich kaum noch nachfüllen lassen, weil der Chip auf der Patrone ständig "leer" meldet. 3. Mit zunehmender Druckauflösung der Geräte werden auch die Druckköpfe immer empfindlicher. Dummerweise werden diese von den Drucker-Herstellern zunehmend fest in den Drucker verbaut, dass ein Wechseln praktisch nicht möglich ist und im Fall eines Druckkopfausfalls ein Totalschaden entsteht. 4. Daneben werden von den Herstellern zusätzliche "unsichtbare" Hürden eingebaut z.B. Ink-Pad-Waste-Counter, die Druckvolumen, Datum und/oder Reinigungszyklen zählen und der Drucker, selbst wenn man Tinte nachfüllen kann, nach einiger Zeit in elektronischen Streik tritt, weil voreingestellte Haltbarkeitsdaten, Zählerstände etc. abgelaufen sind. 5. Tintenstrahldrucker werden zwar günstig angeboten, dafür wird bei den Patronen abkassiert und das zunehmend zwangsweise, weil nur noch Original-Patronen verwendbar sind. Hersteller alternativer Patronen werden von den Druckerherstellern wegen Patentverletzungen verklagt, so dass es kaum Alternativen gibt. 6. Durch Nachfüllen und/oder Verwendung alternativer Patronen verlieren praktisch alle Drucker ihrer Garantie. 7. Nutzer von alternativen Betriebssystem wie z.B. Linux haben es doppelt schwer, weil die Treiberunterstützung durch die Her- steller sehr zu wünschen übrig lässt und die Auswahl möglicher Drucker stark eingeschränkt ist. Laserdrucker? Laserdrucker bestechen zwar durch ihre ingesamt niedrigen Kosten pro Seite für Toner (was Vieldruckern zugute kommt) und wisch- und wasserfestes Druckbild, aber die Nachteile sind offensichtlich 1. Hoher Anschaffungspreis, besonders bei Farb-Lasern 2. Hoher Stromverbrauch, gerade im Stand-By 3. vergleichsweise schlechte Auflösung 4. noch schlechtere Treiberunterstützung für Linux&Co. als bei Tintendruckern 5. unangenehme Geruchsentwicklung, die sicherlich nicht gesundheitsförderlich ist. Multifunktionsgerät? Diese werden immer beliebter, da platzsparend und mit Kopier- funktion und ggf. Fax-Funktion versehen. Aber es macht die Lage eigentlich nur noch schlimmer: 1. Als Tintenstrahlgerät verschärft es durch Auswahleinschränkung die o.g. Tintendrucker-Probleme extrem. Im nicht seltenen Extremfall kann es sein, dass man gar kein passendes Gerät findet. 2. Als Lasergerät gibt es nur wenige Modelle, meist auch nur s/w. Color-Laser-Multigeräte liegen nochmal eine Preisklasse über normalen Color-Laser-Druckern und es gelten natürlich die o.g. Laser-Nachteile Was tun? Zum einen sollte man _vor_ dem Druckerkauf sein Druckverhalten analysieren und sich eingehend informieren, welche der o.g. Nachteile auf einen Drucker zutreffen und welche Möglich- keiten zur Umgehung dieser Sperren bestehen. Unter http://www.enderlin.com/ findet man die fundiertesten Informationen was die Nachfüllmöglichkeiten und Umbau von Druckpatronen betrifft. Dort finden sich auch Informationen über Wartungsfreundlichkeit der Drucker. Unter http://www.linuxprinting.org/ finden sich Informationen über die Unterstützung von Druckern durch freie Treiber. Leider nur englischsprachig und nicht unbedingt aktuell. Statt eines evtl. favorisierten Multifunktionsgerätes sollte man Einzelgeräte in betracht ziehen, auch wenn diese mehr Platz beanspruchen, was aber durch geschickte Organisation meist immer gelöst werden kann. Auf direkte Kopier- und Fax-Funktion muss man dann verzichten bzw. muss das über den Computer tun. Statt eines neuen Druckers sollte man den Kauf eines älteren, evtl. gebrauchten Modells unter Maßgabe oben genannter Informationen in betracht ziehen. Ältere Modelle können günstiger, robuster und einfacher zu warten sein als neuere Modelle mit denen man als Nutzer immer mehr gegängelt wird und die häufig viel überflüssigen Schnickschnack haben, den man nicht brauch, aber mitbezahlen muss, wenn nicht im Anschaffungspreis, dann bei den Druckkosten. Ein Fazit: Die Druckerhersteller nutzen ihre Oligopolstellung und die Abhängigkeit der Nutzer zunehmend aus und ködern die Kunden mit billigen Druckern, verhindern dann aber zunehmend effektiv, dass man damit auch preisgünstig drucken kann. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen wird irgendwann der letzte schrankenlose Drucker seinen Geist aufgegeben haben und es nur noch teure durch-und-durch proprietäre Drucker geben. Die einzige wirklich wirksame Möglichkeit sich derzeit dagegen zu wehren ist das papierlose Büro. Um effektive Kostentransparenz herzustellen wäre ein klarer Preis pro Seite notwendig, so wie es in Copy-Shops üblich ist. Nur es wird eben zunehmend bis fast ausschliesslich nur noch zu Haus gedruckt und am Markt setzen sich die Anschaffungspreis-Billig-Gerät durch und nicht die mit den effektiv niedrigsten Druckkosten pro Seite. Vielleicht kommt ja irgendwann eine Renaissance der Copy- Shops als Druck-Shops. ----------------------------------------------------------------------- * Milchsauer einlegen - es muss nicht immer Sauerkraut sein (ein Artikel von Hilly - selbsterprobte Rezepte!!) Milchsauer einlegen und schon denkt man unweigerlich an Sauerkraut. Sauerkraut ist unerlässlich und deshalb stellen wir es auch vor, aber milchsauer einlegen kann sehr kreativ sein und das ganz ohne großen Aufwand und mit einfachsten Mitteln zu bewerkstelligen. Hilly hat mir dazu einen tollen Artikel verfasst, den ich euch zum Teil hier im Knauserer vorstelle und zum Teil ins Internet gestellt habe! Das wohl bekannteste Sauergemüse in unseren Breitengraden ist das Sauerkraut, hergestellt aus Weisskraut, Salz, Wasser, Kümmel, Wacholderbeeren. Auch bekannt sind die Salzgurken, die man auf Jahrmärkten bekommt. Weniger verbreitet sind milchsaure weisse Rüben. In Asien verbreitet ist Kim-Chi aus Korea, hergestellt aus Chinakohl und in China werden die Wurzeln von Tsa Tsai, einer Kohlpflanze, milchsauer vergoren. Auch Rettich wird in China mit Salz vergoren. Am wichtigsten ist, dass man ungespritztes und naturgedüngtes Gemüse verwendet, da sonst die Gefahr besteht, dass das Gemüse, bevor es sauer wird, verfault. Sauerkraut wird üblicherweise in eigenen Holzbottichen mit Wasser- rinne oder eigenen Gärtöpfen hergestellt. Für den Hausgebrauch kann man das Sauerkraut auch in Plastikkübeln mit gut verschliess- baren Deckeln oder einfach in Gurken-Twist-off-Gläsern herstellen. Sauerkraut für den kleinen Haushalt =========================== Weisskraut fein hobeln, in eine grosse Schüssel geben, einsalzen (soviel wie für Krautsalat), kurz stehen lassen, bis es Wasser zieht und dann mit den Händen gut durchkneten oder mit einem kleinen Spielzeugstampfer gut durchstösseln, bis viel Wasser austritt, Kümmel und Wacholderbeeren untermischen. In Twist-off-Gläser fest hineindrücken und einfach kaltes Wasser aus der Wasserleitung (ich koche es nie ab - vielleicht abkochen, wenn jemand einen Hausbrunnen hat) daraufschütten. Und nun der Trick, dass das Kraut schneller milchsauer wird, bevor die Fäulnis eintritt: 1 Joghurt in einem Melitta-Kaffeefilter abtropfen lassen und 2 EL von der Molke oben drauf geben. Zum Beschweren für den Kübel nimmt man ein Taschentuch (ohne Weichspüler), ein rundes Plastikbrett oder einen weissen Teller und einen Stein darauf. Der Kübel muss mit Tixo gut zugeklebt werden. Zum Beschweren im Glas: Ein paar Zungenspachteln in der Apotheke kaufen, auf die richtige Grösse zuschneiden. Ein kleines Stück Plastiksackerl auf das Kraut klemmen mit Holzspachteln hinunter- drücken, gut zuschrauben. An einen warmen Ort stellen. Aber Vorsicht! Unterhalb eine grosse Tasse geben, da es oft beim Gären übergeht. 14 Tage stehen lassen und dann 4 Wochen in den Keller oder an einen kühlen Ort. Mit einer Holz- oder Plastikgabel (kein Metall) aus dem Kübel herausnehmen. Tuch und Brett unter fliessendem Wasser auswaschen und wieder darauflegen. Wenn zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist - ein leicht gesalzenes Wasser draufgiessen, dass das Wasser schön darübersteht. Kraut auf keinen Fall vor dem Kochen durchwaschen - es gehen wertvolle Vitamine verloren. Saft trinken. Milchsaure Gurken oder auch ungarische Sonnengurken genannt: ================================================== Für ein Drei-Liter-Glas Gurken benötigt man etwa 2 kg Gurken (ca. 10-12 cm lang, fingerdick und knackigfrisch), einige Stengel Dillkraut mit Blüten, eine dicke Scheibe dunkles Brot, zwei Knoblauchzehen und Salz. Gurken erst in eine Schüssel mit lauwarmen Wasser legen und gründlich säubern. Beide Enden abschneiden u. Fruchtfleisch kreuzweise einritzen. Gut 1 L Wasser mit einem gehäuften EL Salz aufkochen und etwa 5 Min. abkühlen lassen. Den Boden des Einmachglases mit der Hälfte des Dills u. einer geschälten in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe auslegen. Gurken dicht aneinander darüber schichten. Bei der Hälfte des Glases eine zweite Knoblauch-Kräuter-Schicht einschichten und obenauf die Brotscheibe legen. Salzwasser über die Gurken gießen bis Gurken und Brot bedeckt sind. Glas mit Deckel oder Teller zudecken und in die Sonne stellen. Drei bis vier Tage später sind die Gurken ausgegoren. Für mehr Würze nimmt man noch dazu: Zwiebeln, ein Stück geschälter Meerretich, einige Sauerkirschblätter, Majoran und/ oder Basilikum. Sind die Gurken fertig, Brot entfernen, Gurken herausnehmen, abspülen. In kleinere Gläser umfüllen u. Gärwasser durch ein Sieb darübergießen. Gut verschlossen bis zu 3 Wochen haltbar. Sauergemüse gemischt: ==================== Man kann viele Gemüsesorten milchsauer einlegen. Sehr gut ist ein Gemisch aus grob geraspelten Karotten, Sellerie, Petersilien- wurzeln, Kraut mit Strunk, grünem Kohl, Knoblauch, Salz, Senfkörnern, Pfefferkörnern, Kümmel, Dillkraut. Gleich einlegen wie Sauerkraut in kleinen Gurkengläsern. In Winter geben wir etwas Sauergemüse auf den Erdäpfelsalat. Oder abgetropft auf ein Butterbrot. Sehr gut schmecken weisse Rüben, grobgeraspelt. Nach der Reifezeit einfach kurz kochen, mit einer Einbrenn oder mit Mehl- wasser mischen, aufkochen. Sehr gut schmecken zum Misch-Sauergemüse auch grob geraffelte Kohlrabi. Lorbeerblatt und Pfefferkörner beim Mischgemüse habe ich auch vergessen. Nicht zu empfehlen ist Zwiebel, Petersilie oder Schnittlauch dazu- zugeben, das wird matschig und schmeckt nicht mehr gut. Weitere wertvolle Tipps und Tricks zum Thema Michsauer einlegen von Hilly habe ich euch in die neue Datei "Methoden der Haltbar- machung" auf http://www.derknauserer.at/unterlagen/haltbar.php abgelegt. Dazu noch Buchtipps, Kauftipps für Gärtöpfe etc. Eine kleine Liste von Kochbüchern zum Thema und eine Linkliste zur Milchsäuregärung habe ich auch zusammengestellt. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: BUCHTIPP (von Yvonne): Ich möchte unbedingt das Buch "Achtung Marketing!" von W. Bodhidharma (ISBN 3980885402) empfehlen. Es geht um die psychologischen Techniken in Werbung und Marketing und hat mich einerseits sehr gefesselt, andererseits sehr frustriert: nach der Lektüre hat man das Gefühl ein wandelnder Geldbeutel zu sein. Natürlich "weiß" man das alles eigentlich schon, aber so ein bißchen Wissens- aufrischung ist immer gut. (Das Buch findet ihr auch unter den Buchtipps.) ENERGIESPARTIPP: Schon mal darüber nachgedacht. Salzwasser siedet wesentlich später als normales Wasser. Deshalb immer das Salz erst in das siedende Wasser geben, weil man so weniger Energie zum Erwärmen des Wassers braucht. Einfach, aber effektiv! BUCHTIPP 2 (von Karin/Wien): > Ich habe ein ganz ausgezeichnetes Buch gelesen: > "Aufgeräumt macht glücklich" Der kleine Entrümpel-Ratgeber. von > Katherine Gibson. > Das Buch behandelt nicht nur die materielle Unordnung, sondern auch > geistige und emotionale Unordnung. > Sehr viele, gute Tipps für die Vereinfachung des Lebens. Die Investition > von 7,20 Euro zahlt sich (meiner Meinung nach) auf jeden Fall aus. (Das Buch findet ihr auch unter den Buchtipps.) ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Knauserer 03/2006: TOMATENSAFT (Anmerkung zum Thema Entsaften) von Franziska: Ich habe vor 3 Jahren eine rekordverdächtige Paradeiserernte eingekocht: Paradeiser vierteln, überkochen bis sie schön matschig sind und Saft lassen, durch die "Flotte Lotte" passieren, Saft noch einmal auf gewünschte Konsistenz einkochen, kochend heiß in möglichst ausgekochte Glasflaschen/Marmeladegläser füllen, Schraubdeckel drauf, fertig. Wir zehren an unserer Rekordernte nunmehr seit 3 Jahren (jetzt sind aber wirklich nur mehr ein paar Gläser übrig) - kein Schimmel oder ähnliches nachweisbar, schmeckt immer wie frisch und ist eine gute Basis für schnelle Suppe oder Pasta. Anmerkungen zum Thema Entsaften von EIKE: Selbst entsaften - Neben dem Dampfentsafter bietet sich abtropfen lassen der zerkochten / oder zerkleinerten Früchte durch ein Küchen- handtuch, das an den Beinen eines umgedrehten Küchenstuhl befestigt ist, an. Vorteil : eindeutig besserer Geschmack (weniger Kochge- schmack) Ausziehen der Früchte mit Zucker oder Zitronensäure (z.B. Gut bei Kirschen) das aufkochen oder abseihen und einkochen Geschmacksverbesserung Kirschsaft (3-4 zerdrückte Kerne /5kg mit aufkochen) Das mit den Kernen hat folgendes auf sich: die im Kern enthaltenen Aromen (ja und auch Blausäure) geben eine kräftigen Kirsch- geschmack (ein wenig in Richtung Aprikosenkern - Amarettini/Amaretto). Hinsichtlich der Blausäure keine Bedenken, wenn es aufgekocht wird - das baut das Zeugs ab. (Anm. d. Red.: Das mit der Blausäure glaub ich dem Eike jetzt mal einfach - werde aber so verfeinerte Säfte zuerst anderen Personen anbieten). ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 05/2006 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Schuldenbekämpfung * Convenience food für Knauserer: Süßes * Sparen mit Kindern - so gelingt die Quadratur des Kreises * Neue Gesellschaftsspiele contra Fernseher * Entsaften Teil 2 - So gelingt der perfekte Apfelsaft * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at